Die Europäische Union bei den Olympischen Spielen in Paris 2024
Die Olympischen Spiele 2024, die derzeit in Paris stattfinden, haben am 26. Juli begonnen und werden noch bis zum 11. August ausgetragen. Sie sind nicht nur eine Plattform für sportliche Höchstleistungen, sondern auch ein bedeutendes Ereignis für internationale Zusammenarbeit und kulturellen Austausch. In diesem Kontext spielt die Europäische Union eine wichtige Rolle. Obwohl die EU selbst kein eigenes Team stellt und keine direkten sportlichen Beiträge leistet, beeinflusst sie die Spiele auf vielfältige Weise durch politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maßnahmen.
Öffentlicher Auftritt der EU bei den Spielen
Die Olympischen Spiele stellen eine Gelegenheit für die EU dar, ihre Werte wie Frieden, Einheit und Solidarität zu fördern. Diese Werte sind eng mit denen der Olympischen Spiele 2024 in Paris verbunden und es ist das erste Mal, dass die EU dies bei den Olympischen Spielen zeigen konnte. Durch die Eröffnungsfeier, die weltweit übertragen wurde, hatte die EU die Möglichkeit, dies zu zeigen und prominent in Erscheinung zu treten. Unter dem Motto der EU „In Vielfalt geeint“ bot die EU eine Performance auf einem schwimmenden Ponton dar. Bei der Performance symbolisierten Tänzer die Jugend, den Geist der Offenheit und die Dynamik der EU und tanzten zu Eurodance-Musik.
Die EU hat auch eine Seite erstellt, auf der ein Medaillenspiegel sämtlicher europäischer Athlet:innen dargestellt wird: https://teameurope2024.eu/en/
Politische Unterstützung und Förderung des Sports
Die EU hat sich verpflichtet, den Sport als Mittel zur Förderung von sozialer Integration, Gesundheit und Bildung zu unterstützen. Dies spiegelt sich in verschiedenen Programmen und Initiativen wider, wie dem Erasmus+-Programm. Seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon am 1. Dezember 2009, besitzt die EU eine eigene Kompetenz im Bereich Sport. Sie fördert die europäische Dimension des Sports, wobei sie die besonderen Merkmale, die auf freiwilligem Engagement basierenden Strukturen sowie die sozialen und pädagogischen Funktionen des Sports berücksichtigt.
Durch das Erasmus+-Programm, das von 2014 bis 2020 etwa 265 Millionen Euro für die Sportförderung bereitstellte, fördert die EU den Austausch und die Zusammenarbeit im Sportbereich. Solche Programme bieten jungen Sportler:innen aus verschiedenen Mitgliedstaaten die Möglichkeit, an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen und ihr Interesse am Sport zu vertiefen. Auch Kommunen, Hochschuleinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen (zum Beispiel Sportvereine) können Fördermittel beantragen.
Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Europäische Woche des Sports, die seit 2015 jährlich vom 23. bis 30. September in allen EU-Mitgliedstaaten stattfindet. Diese Woche fördert die Vorteile von Sport und körperlicher Aktivität auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene in ganz Europa. In Deutschland koordiniert der Deutsche Turner-Bund die Aktivitäten, die von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium des Innern unterstützt werden.
Sport zugänglich zu machen bedeutet auch, ein Gefühl der sozialen Inklusion und Integration zu fördern. Jedes Jahr zeichnet die Europäische Kommission Organisationen aus, die durch den Sport soziale Inklusion für benachteiligte Gruppen verbessern, mit den #BeInclusive EU Sport Awards. Die EU arbeitet eng mit Mitgliedstaaten und nationalen Sportorganisationen zusammen, um das Bewusstsein über die Bedeutung der Geschlechtergleichstellung im Sport zu schärfen.
Darüber hinaus setzt sich die EU für Fairness im Sport ein, unter anderem durch ihren Kampf gegen Doping und die Manipulation von Spielen. Dies zeigt, dass die EU einen wichtigen Beitrag dazu leistet, jungen Menschen den Weg zu Sportereignissen wie den Olympischen Spielen zu bereiten. Verschiedene EU-Gremien, wie der Rat der EU-Sportminister:innen und Expert:innengruppen, erarbeiten Maßnahmen und Empfehlungen in Bereichen wie Anti-Doping, Good Governance und Schutz junger Athlet:innen. Deutschland verfolgt das Ziel, den Sport auf nationaler Ebene zu stärken und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa zu fördern.
Weitere Programme der EU und Informationen, wie die EU den Sport fördert, findest du unter: https://sport.ec.europa.eu/
Autor:in: Referat für Europapolitische Angelegenheiten
Quellen:
https://www.bmi.bund.de/DE/themen/sport/internationale-sportpolitik/sport-eu/sport-eu-node.html